
Eine Umfrage des ifo Instituts zeigt, dass sich die Versorgung mit Vorprodukten für die deutsche Industrie erneut verschlechtert hat. 11,2% der befragten Unternehmen gaben an, Schwierigkeiten zu haben, die für ihre Produktion benötigten Materialien zu beschaffen. Im Oktober hatten dies noch 5,5% angegeben.
Ergebnisse der ifo Umfrage
Der Anstieg der gemeldeten Engpässe fällt damit deutlich aus. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, betont, dass fehlende Halbleiter die ohnehin angespannte Lage der Industrie weiter verschärfen. Die Umfrage erfasst branchenübergreifend die Verfügbarkeit von Vorprodukten und vergleicht die aktuellen Werte mit dem Vormonat.
Betroffene Branchen
Besonders ausgeprägt sind die Probleme in der Automobilwirtschaft. Mehr als jedes vierte Unternehmen in diesem Sektor, genau 27,6%, berichtete von Engpässen bei Vorprodukten. Im Oktober lag der Anteil noch bei unter 1%. Auch Hersteller von elektronischen und optischen Erzeugnissen meldeten deutlich mehr Schwierigkeiten. Dort stieg der Anteil von 10,4% auf 17,5%. Hersteller elektrischer Ausrüstungen berichteten von 16% nach 10% im Vormonat, im Maschinenbau lag der Wert bei 8,2%.
Einordnung und historischer Vergleich
Im langfristigen Mittel vor der Krise von 2021 bis 2023 lag der Anteil der betroffenen Unternehmen bei 5,2%. Ein ähnlich hoher Wert wie aktuell wurde bereits im April 2024 mit 12,4% registriert. Den bisherigen Höchststand erreichten die Lieferprobleme im Dezember 2021, damals waren 81,9% der Unternehmen betroffen.
Die Zahlen des ifo Instituts zeigen, dass Materialengpässe nach wie vor branchenspezifisch unterschiedlich stark ausfallen und insbesondere die Fahrzeugproduktion belastet ist. Konkrete Folgen für Produktion oder Preise nennt die Untersuchung nicht.
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